Nyktinastie

Wusstest du, dass alle Pflanzen, wenn auch nur in geringem Maße, die Fähigkeit haben, sich zu bewegen? Wir sprechen nicht über die offensichtlichen Arten von Bewegungen, die vollständig erklärt werden können, wie eine Venusfliegenfalle, die ihre Beute fängt, oder Sonnenblumen, die sich der Sonne zuwenden, sondern über eine regelmäßige reflexartige Reaktion namens Nyktinastie oder nyktinastische Bewegung.

Denke an Blumen, die sich öffnen und schließen, oder Blätter, die sich hängen lassen und wieder aufrichten. Pflanzen bewegen sich aus einem bestimmten Grund. Aber warum passiert das, und wie genau funktioniert es?

Was ist Nyktinastie und warum machen Pflanzen das?

In der Pflanzenwelt bezieht sich die nastische Bewegung auf Reaktionen auf äußere Reize. Nyktinastie, auch als Schlafbewegung bekannt, beschreibt speziell die Bewegungen von Pflanzen in Abwesenheit von Licht.

Was passiert also, wenn das Licht ausgeht? Wie alle Lebewesen folgen Pflanzen einer Art von zirkadianem Rhythmus. Wenn die Sonne aufgeht, richten sie sich auf – und überraschenderweise schlafen sie, wenn sie untergeht.

Wie sieht das Schlafen bei Pflanzen aus? In einigen Fällen hängen sie herab, die Blütenblätter schließen sich oder die Blätter falten sich zusammen.

Warum machen sie das? Es gibt keine endgültige Antwort, aber einige Hypothesen deuten darauf hin, dass es mit Temperaturregulierung, Schutz vor Insekten oder Pflanzenfressern oder sogar der Vermeidung von Störungen des Photoperiodismus durch Mondlicht zu tun haben könnte.

Wie funktioniert das?

Obwohl Pflanzen keine Muskeln haben, die sich wie bei Säugetieren zusammenziehen und ausdehnen, besitzen sie gelenkartige Zellcluster an der Basis ihrer Blätter, die als Pulvini bezeichnet werden. Diese Zellen können anschwellen oder schrumpfen und so die Bewegung verursachen.

Arten von nyktinastischen Pflanzen

Nicht alle Pflanzen sind nyktinastisch. Einige Hypothesen deuten jedoch darauf hin, dass Nyktinastie einen evolutionären Vorteil haben könnte. Welche Pflanzen schließen also nachts ihre „Läden“? Beispiele sind Hülsenfrüchte, Gebetspflanzen (wie Maranta und Calathea), Tulpen und mehr.

Pflege von nyktinastischen Pflanzen

Wenn wir über Gebetspflanzen wie Maranta und Calathea sprechen, ist die Pflege relativ einfach. Diese Pflanzen haben ihren Namen wegen ihrer nyktinastischen Tendenzen. Tagsüber haben sie flache, ausgebreitete Blätter, während sich die Blätter nachts zusammenfalten, als würden sie beten. Da diese Pflanzen in Brasilien bzw. Mittel- und Südamerika beheimatet sind, bevorzugen sie Bedingungen, die ihrer natürlichen, feuchten Umgebung ähneln. Sie gedeihen am besten bei mittel- bis hell-indirektem Licht.